Tagesklinik: Ich glaub‘ ich kann das nicht.

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Welch eine Glanzleistung. 😦 Einen halben Tag Tagesklinik habe ich absolviert (nur ein halber Tag war es aufgrund der OP-Nachwirkungen – ich durfte früher gehen), und für mich steht bereits jetzt nahezu felsenfest, dass ich dort nicht wieder hingehen werde. Nicht wieder hingehen kann. Und auch auch nicht will. Weil’s furchtbar war. Weil ich so viele Menschen auf einmal nicht aushalten kann – schon gar nicht den ganzen Tag lang.

Ich sprach heute Vormittag mit meiner mir zugewiesenen Bezugstherapeutin darüber. Selbst sie ist sich nicht sicher, ob ein Aufenthalt in der Tagesklinik das richtige ist für jemanden wie mich, der eine so große Scheu vor Menschen im Allgemeinen und Gruppen im Speziellen hat. Sie empfiehlt eine Probewoche. Aber was, wenn ich weder die Probewoche noch einen weiteren Probetag werde leisten können?

Dann habe ich Pech gehabt, so einfach ist das.

Alternativen sind bislang Fehlanzeige – zumindest fällt mir keine adäquate ein. Die Krankenkasse will entweder Maßnahmen oder Ergebnisse sehen, und sofern ich diese nicht auf dem Papier vorweisen kann (in Wirklichkeit passieren sie jeden Tag, nur nicht nachweisbar, weil durch Eigenantrieb und in privatem Rahmen generiert), werde ich wohl bald wieder arbeiten gehen müssen – oder Widerspruch einlegen, wenn die Kasse erneut meinen Wiedereinstieg festlegt.

Aber heute scheint mir sogar die Rückkehr in meinen Teilzeitjob leichter als die Tagesklinik in „Vollzeit“ zu managen.

Nein, ich bin nicht mutig. Und auch nicht belastbar. Ich bin ängstlich, manchmal. Und ich habe momentan schrecklich wenig Energie und Kraft. Nein, eine so schnelle Absage ist wahrlich nicht heldenhaft.

ABER …

vielleicht wirklich die bessere Entscheidung. Weil ich zwar konkrete, mich sehr einschränkende Probleme habe, aber nicht depressiv bin und daher auch keine Motivationshilfen brauche, und ich brauche auch keine Garten- oder Handwerksgruppe, ich habe meinen geliebten Garten doch vor der Haustür. Und Struktur braucht man mir nicht zu geben, die schenke ich mir daheim auf wunderbare Weise.

Und weil ich dann wieder Zeit haben werde, mit dem fortzufahren, was mir in den letzten Monaten so viel Hilfe und Fortschritt bescherte: Meditation, QiGong, Exposition bzw. Desensibilisierung in kleinen Dosen und in Eigenregie (bzw. mit Unterstützung durch meinen Lieblingsmenschen), Ruhe, Kontemplation und das Ausüben der Dinge die ich liebe, um so, immer einen Fuß vor den anderen setzend, jeden Tag ein Stück voranzukommen.

Berechtigterweise könnte man fragen, was um alles in der Welt ich denn bitte erwartet hatte. Ach, ich weiß es nicht. Ich weiß nur: Im Grunde genommen würde ich die ganze Sache nicht für mich selbst fortsetzen. Sondern nur für die Krankenkasse, oder um mir nahestehende Personen zu beruhigen. Aber nicht für mich.

Vielleicht habe ich die Sache mit der Tagesklinik von Beginn an nicht für mich selbst getan.